Aussage 4

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Die Region als Identität stiftende Orientierungs- und Handlungsebene stärken

Die Globalisierung ist eine kraftvolle Entwicklung. Wirtschaftlichen Gesetzen folgend, entwickelt sie eine grosse Dynamik, die sich nach heutiger Einschätzung nicht aufhalten lässt. Die Globalisierung ist zu einer alle gesellschaftlichen Bereiche berührenden Rahmenbedingung geworden. Allerdings spielt sie sich in räumlichen Dimensionen ab, die mit den menschlichen Bedürfnissen nach überschaubaren Bezügen, sozialer und räumlicher Identifikation oder emotionaler Bindung – letztlich mit einem Gefühl von Heimat – nicht in Einklang zu bringen sind. Die Globalisierung schafft einen prinzipiellen Gegensatz zu solchen Bezugsgrössen. Die menschliche Psyche ist anders getaktet und hat andere räumliche Massstäbe als die Ökonomie. Dieses Auseinanderstreben von emotionaler und ökonomischer Realität wird zunehmend als Spannung empfunden. Die Globalisierung braucht also Spielregeln, damit die Regionen nicht überfahren und ihre Stärken in Bezug auf Identifikation und Gesellschaftsleben nicht beschädigt werden. Die Folgen der Globalisierung sind rechtzeitig aufzufangen, indem ihr eine selbstbewusste Regionalisierung entgegengestellt wird – im Sinne einer Erhaltung und Weiterentwicklung funktionierender Strukturen. Fr ihre Entwicklung brauchen die Regionen Freiheiten. Daher sind regionale und lokale Gegenbewegungen zu vermeiden, welche die Abschottung pflegen und die Entwicklung hemmen könnten.