Aussage 2

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Die Rolle der Zivilgesellschaft aufwerten und stärken

Staat und Wirtschaft treffen zusammen einen hohen Anteil der umweltrelevanten Entscheidungen. Der Staat tut dies als Verantwortlicher für die Umweltpolitik, die Wirtschaft in ihrem eigenen ökonomischen Interesse. Aufgrund der engen Verflechtung zwischen den staatstragenden Institutionen und der Wirtschaft scheint derzeit die Politik nur bedingt in der Lage zu sein, die Interessen von Natur, Landschaft und Umwelt wahrzunehmen. Das Kräftepaar Staat-Wirtschaft neigt dazu, sektoriell zu denken und zu funktionieren, etwa indem die raumrelevanten Entscheidungen auf verschiedene Verwaltungen aufgeteilt werden. Es besteht zudem die grosse Gefahr, dass einmal ergriffene Reformen (z.B. Umweltschutzgesetze) schnell zu einem Dogma werden und in der Folge das Verwalten dieses Dogmas in den Vordergrund tritt. Umgekehrt zeigt die Erfahrung, dass zahlreiche erfolgreiche soziale und umweltbezogene Aktionen ihren Ursprung in zivilgesellschaftlichen Zellen haben. Das einzelne Individuum muss eine Verantwortung wahrnehmen. Als Gegenpol zum staatlich verwalteten Umweltschutz und als Korrektiv zur Achse Staat-Wirtschaft braucht es eine Stärkung der verantwortungsbewussten Zivilgesellschaft. Sie muss bei der Rückeroberung der freien Güter unterstützt werden.